Ringband-Schiene für Kletterer

Die speziell durch ErgotherapeutInnen angefertige Ringand-Schiene hat sich in den letzten Jahren als Goldstandard für die Versorgung von Ringbandverletzungen durchgesetzt.

So wichtig und häufig verwendet das H-Tape bei Ringbandverletzungen auch ist, sind diese akut, ist es für die schnellstmögliche Heilung am besten, eine spezielle Ringband-Schiene zu verwenden. Voraussetzung dafür ist, dass der Grad der Verletzung nicht Grad 3 von 4 überschreitet, da bei Grad 4 eine Operation indiziert ist.

Ergotherapeutin Katharina Hofko bei der Schienenanpassung

Ergotherapeutin Katharina Hofko bei der Schienenanpassung

Der “Pulley Splint”, auch “Pulley Protection Splint” genannt, weißt dabei einen großen Vorteile gegenüber einem einfachen Tapeverband auf: Sie ist auf den Seiten ausgebuchtet und verhindert dadurch die Kompression der Blutgefäße des Fingers, was für die Regeneration des Ringbandes sehr bedeutend ist. Somit ist die Versorgung von Nährstoffen gewährleistet, während das Ringband nicht weiter belastet wird, da die Schiene das heilende Gewebe vor Belastung schützt.

Abbildung aus dem Artikel von  Schneeberger et al.

Abbildung aus dem Artikel von Schneeberger et al.

Die Schiene verhindert dabei das Abheben des Sehne vom Knochen und unterstütz dadurch die Regeneration des verletzten Bandes wesentlich. Vor allem bei A2-Ringband-Rupturen zeigt die Schiene eine hohe Wirksamkeit. Hier ist in der frühen Phase nach der Verletzung eine Immobilisation und Schonung notwendig. Danach wird mit speziellen Übungen und sukzessivem Belastungsaufbau das Gewebe an die Anforderungen des Kletterns gewöhnt.

Georg Meyer